Die interessantesten Ausgrabungsstätten

Die Ausgrabungsstätten...

Auch wenn Mallorca in erster Linie für sein Bilderbuchwetter und Traumstrände bekannt ist, hat die Balearen-Insel noch wesentlich mehr zu bieten. Eine verborgene, aber nicht minder schöne Seite sind die Ausgrabungsstätten Mallorcas, die an längst vergangene Zeiten erinnern.

Ein archäologisches Museum in Montuïri

Erste Einblicke in das archäologische Erbe der Insel gewährt das Museum Son Fornés in Montuïri. In dieser Ausstellung erfahren Besucher, wie sich die heutige Sonneninsel vom prähistorischen Zeitalter bis hin zum frühen Mittelalter entwickelte. Wandtafeln und Fundstücke informieren über die Talaiot-Zeit. Doch auch 3D-Simulationen von Bauten steinerner Dörfer ermöglichen eine realitätsneue Zeitreise. In der Nähe dieses Museums befindet sich die Ausgrabungsstätte Son Fornés. Dieser Ort ist einer der am besten erhaltenen Megalithsiedlungen Mallorcas, der zwei freigelegte Talaiots samt Wohnräumen zur Schau stellt. Eine Augenweide ist der größte Talaiot der Insel, für dessen Erbauung mit einer Dimension von vier Metern über 2.000 Tonnen an Felsgestein benötigt wurden. Das beispielsweise in deutscher Sprache beschilderte und kostenfrei begehbare Dorf war vermutlich von 900 v. Chr. bis 500 n. Chr. bewohnt.

Verschiedene Ausgrabungsstätten auf der ganzen Insel

Auch Ausgrabungsstätten wie die Talaiot-Siedlungen Capocorb Vell in Llucmajor der S’Hospitalet Vell in Manacor sind einen Ausflug wert. Die Stätte San Llorenç de Cardassar in S’Illot wurde in den 1960er Jahren sogar von deutschen Archäologen ausgegraben. Die vermutlich faszinierendste Talaiotsiedlung der Insel befindet sich am Stadtrand von Artá. Hier ist das Ses Païsses gelegen, das als aus Stein gebautes Dorf eine Größe von 1,3 Hektar einnimmt und von einer Mauer in elliptischer Formgebung eingebettet ist. In diesem mitten in einem Steineichenwald gelegenen Dorf können Sie Bauten durchlaufen und aus nächster Nähe erfahren, wie die Bewohner hier vermutlich von 1.300 v. Chr. bis etwa 100 n. Chr. lebten. Das prähistorische Dorf ist gegen eine kleine Gebühr mit einem Audioguide zu besichtigen.

Pollentia: das Aushängeschild mallorquinischer Ausgrabungsstätten

Die bedeutungsträchtigste Ausgrabungsstätte der Insel ist allerdings die römische Stadt Pollentia. Dieses um etwa 70 v. Chr. zum Leben erweckte und bis zum 5. Jh. n. Chr. bewohnte Areal ist eine klassische römische Kolonialstätte, die in ein Fòrum Romà, einen größeren öffentlichen Platz, eine Mauer, Wohnviertel, Theater und vieles mehr unterteilt ist. Die erstmals um 1600 entdeckte römische Stadt ist in das in Fels geschlagene Teatre Romà, die Altstadt sa Portella und das Fòrum Romà samt Handelsviertel und Tempel unterteilt. Ausgrabungen dieses historischen Ortes sind noch längst nicht beendet. Besucher sind gut beraten, auf diesem Gelände an einer Führung teilzunehmen. Zudem ist die Nekorole von Son Real nahe Can Picafort sehenswert. Auf engstem Raum vereint das um 700 v. Chr. errichtete Terrain insgesamt 110 verschiedenartige Gräber.